Aktinische Keratose/Lichtkruste

Aktinische Keratose, das ist der medizinische Fachausdruck für eine Lichtkruste. Lichtkruste ist vielleicht der einfachere und allgemeinverständlichere Ausdruck. Deswegen wird im Folgenden nur noch von Lichtkruste gesprochen. 

Was versteht man unter einer Lichtkruste?
Eine Lichtkruste ist eine durch Sonnenstrahlen verursachte "Fehlverhornung", d.h. der normale Verhornungsprozess ist gestört. Die Verhornung der Haut erfolgt normalerweise in den Hornzellen. Diese Hornzellen können durch intensive Sonnenbestrahlung geschädigt werden und so kommt es wie erwähnt, zu einer Fehlverhornung. Diese Fehlverhornung wird einerseits durch erhöhte Zellproduktion der Hornzellen, andererseits durch ein verzögertes Abstoßen von Hornzellen, verursacht. Unter dem Mikroskop erkennt der Hautarzt ein unregelmäßiges Wachstum von Hornzellen, sowie entzündlicheVeränderungen der Hautschichten, die unter den Hornzellschichten liegen. 

Sie fragen sich mit Recht, warum der ganze Aufwand für eine nicht bösartige Hauterscheinung? 
Vielleicht haben Sie  gehört bzw. gelesen, dass Lichtkrusten harmlos sind. Aber aus solchen Lichtkrusten kann trotzdem einmal ein Hautkrebs entstehen! Nämlich der sog. Stachelzellkrebs. Aber keine Angst, auch wenn Sie eine oder mehrere Lichtkrusten haben, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie bereits einen Hautkrebs haben bzw. bekommen werden! Denn es entwickeln sich wahrscheinlich nur in 8% (?) der Fälle aus einer Lichtkruste ein Stachelzellkrebs. Exakte Zahlen gibt es nicht. Auch wenn die tatsächliche Zahl vielleicht  niedriger liegt, heißt dies doch, wenn erst mal ein Krebs aufgetreten ist, bedarf er einer Therapie, denn beim Stachelzellkrebs liegt ein bösartiges Zellwachstum vor und bei längerem Bestehen, sind Tochtergeschwülste (Metastasen) auf andere Organe möglich. Der Stachelzellkrebs ist die zweithäufigste Form von Hautkrebs

Wer erkrankt an Lichtkrusten?
Man schätzt, jeder vierte Erwachsene hat eine oder mehrere Lichtkrusten. Über 50% der 70-Jährigen haben Lichtkrusten. Darunter sind besonders Menschen mit heller Haut (Typ I, Typ II), also solche Menschen, die kaum bräunen und Sonnenbrand bekommen. Im Alter setzen zwar sich die Menschen nicht mehr so intensiv der Sonne aus, wie in der Jugend. Lichtkrusten sind die Folgen quasi die Summe aller Sonnenbestrahlungen der Haut. Die Haut vergisst eben "nichts"!
    Wo findet man nun diese Lichtkrusten
Sie entstehen:
                         - besonders auf der Glatze der älteren Herren
                         - aber auch im Gesicht (Nasenrücken und Wangen)
                         - auf dem Nacken, Hals, Dekolleté
 aber seltener:     - auf den Hand- und Fußrücken 
                         - im Bereich der Unterarme und Unterschenkel 
Wie kann man die Lichtkrusten behandeln?
Es gibt verschiedene Verfahren, die mehr oder weniger erfolgreich sind. In den letzten Jahren hat sich die photodynamische Therapie (kurz PDT) als besonders geeignete und wirksame Therapie für die Lichtkrusten heraus kristallisiert. Es wird auf die Lichtkrusten eine Creme gebracht, die eine bestimmte chemische Substanz enthält. Diese Creme muss zwischen vier und fünf Stunden einwirken. Die Substanz der Creme erzeugt zusammen mit den UV-Strahlen in den vorgeschädigten Hornzellen sog. photoaktive Substanzen. Die Kombination chemische Substanz mit langwelligem rotem Licht führt so zu einer Schädigung der Hornzellen. Die Zelle stirbt ab und es kommt zum Zelltod und dadurch zum "Einschmelzen" der gesamten Lichtkruste. Die chemische Substanz dringt fast nur ausschließlich in die geschädigten Hornzellen ein. Natürlich lässt es sich nicht verhindern, dass auch andere Zellen der Umgebung mit aktiviert werden. Hier kann ein leichter Sonnenbrand entstehen. Bei manchen Menschen entstehen  bei der Bestrahlung ziehende Schmerzen in dem Areal in dem sich die Lichtkruste befindet. Übrigens die photodynamische Therapie wird schon seit Jahren in der Augenheilkunde und in der Urologie mit "besten Erfolgen" angewandt. 
Natürlich hat die ganze Sache einen Schönheitsfehler
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese wünschenswerte und besonders  geeignete Behandlung von Lichtkrusten nicht. Wird aber eine Lichtkruste zu einem Hautkrebs, dann muss die Krankenkasse bezahlen.  Diese Therapie ist dann sehr viel teurer, als die photodynamische Therapie der Lichtkrusten. Behandelt wird erst dann, wenn das Kind schon "im Brunnen" liegt.
Die Kosten für die photodynamische Therapie muss jeder Patient selbst tragen.
        Sprechen Sie mich an, wir werden einen Weg finden
Übrigens die privaten Kassen übernehmen die Kosten für die photodynamische Behandlung in vollem Umfang!